Mono und Marla

"Kuschel mich! Nimm mich auf den Arm! Lass uns die Stirn aneinanderreiben!"

So schienen seine Abschiedsworte zu lauten. "Schau her, was für ein toller Kater ich geworden wäre, wenn..."

Mono, ich vermisse Dich. Freudentränen habe ich vergossen, als Du mich ganz plötzlich schnurrend begrüßt hast, als Du dein Köpfchen an meinem gerieben hast. Du, der keine Woche vorher beißend im Handschuh hingst, um uns wenig später zu vertrauen und jede Streicheleinheit zu genießen. Die letzten Tage deine Lebens hast Du erlebt, ein warmes Zuhause zu haben und geliebt zu werden. Nun bist du tot und hinterlässt eine Narbe auf unserer Seele.

Mit dem ersten Tag an, an dem Du und Deine Schwester zu uns kamt, haben wir die Verantwortung für euch übernommen. Wie für jedes Kitten, dass bei uns auf der Pflegestelle in all den Jahren aufgewachsen ist, haben wir uns um euch gekümmert, gefüttert und mit Geduld und Streicheleinheiten, euch auf dem Weg zu einem schönen, neuen Für-Immer-Zuhause begleitet. Wir waren für Euch verantwortlich und haben damit die Verantwortung übernommen, die die Besitzer eurer Eltern oder Großeltern nicht übernommen haben.

Meist ist dies eine schöne Zeit. Wir sehen, wie die Kitten das erste Mal die Augen öffnen, wie sie sich mit vier Wochen langsam von der Flasche abnabeln und richtiges Futter fressen. Wir sehen sie herumtollen und aufwachsen und vermitteln die Kitten mit einem lachenden und weinenden Auge in ein neues Zuhause.

Doch manchmal verlieren wir den Kampf um die kleinen, noch so hilflosen Wesen. Auch wenn sie oft nur kurz bei uns waren, so hinterlassen sie Spuren in unseren Herzen. Mal nur klein und oberflächlich, mal tief und schmerzhaft. 

Tierschutz kann Kraft kosten, ist nicht nur Katzenstreicheln. Aber wir als Pflegestellen, wir als Mitglieder im Tierschutz, wir wissen alle, dass jedes noch so kleine Wesen, ein schönes Leben verdient hat.

Mono - Du bleibst unvergessen.